Bertram, Günsel, Johanniskraut
Der Bertram (Anacyclus pyrethrum) ist eine mysteriöse Heilpflanze. In den meisten Nachschlagsbüchern kommt er gar nicht vor. Hildegard von Bingen hat ihn erwähnt, so nebenbei. Hartnäckiges Recherchieren bringt aber interessante Eigenschaften zu Tage. Angstzustände, Herzleiden und Schlaflosigkeit tauchen unter anderem als Einsatzgebiete auf.
Aber eines ist klar, es gefällt ihm sehr hier im Kulturgarten wild und frei. Er wird geachtet, gelobt, bewundert und gegessen. Das taugt ihm.
So wie der Bertram ist auch der Günsel (Ajuga) einer der Vergessenen im Heilkräuterlexikon. Man munkelt im halb Verborgenen über wohltuende Wirkung bei Entzündungen und über verwandtschaftliche Beziehungen zum Salbei. Was beim Bertram die Schärfe ist, sind beim Günsel die Bitterstoffe. Bienen und ihre vielfältigen Freunde lieben ihn.
Im Unterschied zu ihren vorgenannten Freunden ist das Johanniskraut (Hypericum perforatum) ein Star unter den Heilkräutern. Vom Altertum aufwärts werden seine tiefgreifenden Wirkungen gelobt. Wund- und blutreinigend, innerlich sehr beruhigend und entspannend, äußerlich – Sie haben sicher schon vom Johanniskrautöl gehört – sehr zu empfehlen bei Rheumatismus, Hexenschuß oder Verletzungen.
Die Liste der Heilanzeigen ist lang, man nennt das Johanniskraut nicht umsonst die „Arnica der Nerven“.