Der Feinstrahl im Hochsommer
Erstveröffentlichung am 25. August 2018
Der Feinstrahl ist eine Blume.
Sie sieht aus wie ein riesiges, wildverzweigtes Gänseblünchen mit vielen Blüten. Irgendwie.
Es ist Hochsommer.
Draußen ist es laut.
Kinder schreien beim Wasser. Sie sind gelöst.
Mittagszeit. Die Luft scheint stillzustehen im Kulturgarten.
Noch immer ist er wild&frei. Aber er ist leise jetzt.
Viele seiner Bewohner haben sich in den etwas kühleren Schatten zurückgezogen.
Nachdenklich. Wie meistens, wenn es ruhiger wird und die Ablenkung ruht.
Der Feinstrahl. Er trägt noch ein paar letzte Blüten, das wohl.
Er denkt aber an seine Samen, die er schon trägt und wie er sie bald reifen lassen wird.
Eigentlich ist er ja schon mittendrin. Tatkräftig und doch nachdenklich.
Die Hoch-Zeit kündigt das Ende an. Die Sommerhitze Ende Juli.
Noch immer hört er Kinderrufe.
Auch die Biene spürt er und er ist dankbar, dass sie da ist.
Ja, er ist aufgewachsen im Kulturgarten – wild und frei.
Wer darf das schon? Ein Privileg. „Nicht vergessen“, sagt er leise zu sich selbst.
Oft ist es ja so, dass man sein Glück als selbstverständlich annimmt. Fälschlicherweise.
Und die kleinen Probleme nur sieht. Winzige Kränkungen, lächerliche Sorgen, ja, auf das schaut man oft.
Und am großen Licht des Lebens sieht man vorbei. Dummerweise.
So denkt er, der wilde Feinstrahl an diesem Hochsommertag im Kulturgarten- wild&frei in Warth, in der Buckligen Welt.
Viele seiner Bewohner haben sich in den etwas kühleren Schatten zurückgezogen.
Nachdenklich. Wie meistens, wenn es ruhiger wird und die Ablenkung ruht.
Der Feinstrahl. Er trägt noch ein paar letzte Blüten, das wohl.
Er denkt aber schon an seine Samen, die er schon trägt und wie er sie bald reifen lassen wird.
Eigentlich ist er ja schon mittendrin. Tatkräftig und doch nachdenklich.