Ein Tag vor der österreichischen Nationalratswahl: Alle Bürger dürfen frei wählen
zwischen Wirtschaftswachstum, Wirtschaftswachstum und Wirtschaftswachstum.
Keine andere Kategorie ist überhaupt zugelassen und wenn ja,
sie würde kaum eine Stimme bekommen.
So ist wohl vor der Wahl nach der Wahl und fast vor der Wahl.
Wichtig ist noch festzuhalten, dass dies sicher nicht nur für Österreich gilt,
es scheint überall das gleiche Drama abzulaufen:
Die Finanzdiktatur regiert global.
Es gibt nur mehr eine Ausrichtung und sie heißt leistungsorientiert.
Das gnadenlose Gegeneinander von Menschen in allen Bereichen ist Wirklichkeit geworden.
Schon im Kindesalter beginnt das erbitterte Training für alle in den Schulen.
Marketing und Berechnung aber sind Gift für die Seele.
Manche Menschen spüren das noch, einige sogar so stark,
dass sie ärztlicher Behandlung bedürfen oder Medikamente einnehmen müssen.
Wahlen zwischen zerstrittenen Parteien bieten keine Lösungen an.
Erfolgreiche Politiker sind der verlängerte Arm der Wirtschaft,
wenn nicht sogar überhaupt völlig ineinander verzahnt.
Alle Auswege scheinen versperrt,
selbstaufopfernde Stimmen wie Jean Ziegler werden immer leiser.
Und die Sucht am billigen Konsum verschließt endgültig alle Auswege.
In diesem Sinne habe ich auch in meinem Anliegen,
Finanzierungen für soziale Kulturarbeit zu finden,
bis jetzt nur Ablehnung und (meist stumme) Zurückweisung erfahren.
Kein Geld für Sinnfindung ohne Profitaussicht.
Keine Förderung für freie Entfaltung persönlicher Talente.
Herz und Freude spielen keine Rolle mehr in Zeiten von Duellen und Machtkämpfen.
Aussichtslose Situationen aber deuten oft schon ihr kommendes Ende an, denn
soziales Miteinander und eine Arbeit, die Sinn und Freude macht, das brauchen die Menschen.
Mein Einsatz dafür wird deshalb nicht aufhören, er wird im Gegenteil laufend an Hingabe gewinnen.
PS.: Dies gilt auch heute, im November 2017 bei der Neustrukturierung dieses Blogs.
Eine Antwort
[…] gewesen sein. Immer wieder gab es Situationen, da dachte ich, ich schaffe das nicht, ich sterbe. Die Last des ausufernden Materialismus ist nicht zu ertragen. Tragen, ertragen, ein tragikomisches Wortspiel hier an dieser Stelle. Die […]